Handchirurgie

Die Hände gehören ganz wesentlich zu unserem Wesen als Mensch.

Die Hände sind nicht nur Greifwerkzeuge der oberen Extremität, sondern auch Kommunikations­mittel. Daher fühlen wir uns bei Beeinträchtigung der Hände auch besonders behindert. Viele Sprich­wörter beinhalten die Wichtigkeit der Hand: Hand auf Herz, Hand und Fuß, Hand in Hand und Begriffe wie „handeln“ und „handhaben“ zeigen es. Die Besonderheit unserer Hände, im Vergleich zu den meisten Tieren, ist die Opposition des Daumens, die den Pinzettengriff ermöglicht. Die Hand besteht aus 5 Fingern (der Daumen zweigliedrig, der Zeige-, Mittel-, Ring- und Kleinfinger dreigliedrig), der Mittelhand mit einem sehr beweglichen ersten Mittelhand­knochen und der Handwurzel, die aus 8 einzelnen Knochen besteht.

Die Wichtigkeit der Hände wird auch durch entsprechend große Steuerungsareale im Gehirn unterstrichen. In der Hand selbst befinden sich nur kleine Muskeln. Ein Großteil der Bewegungen der Hand wird durch die Muskeln der Unterarme erzeugt. Die Kraft wird dabei über relativ lange Sehnen in und auf die Hand geleitet. Deshalb umfasst die Handchirurgie neben den eigentlichen Händen auch die Behandlung der Arme.

Häufige Erkrankungen der Hände sind vor allem Nerveneinengungen wie z.B. bei Carpaltunnelsyndrom, Sehnenentzündungen und Bewegungsstörungen wie z.B. der Springfinger oder Entzündungen am Muskelansatz z.B. Tennisellenbogen.

Häufigste handchirurgische Eingriffe

Operationen am Ellenbogen

  • Epicondylitis humeri radialis und ulnaris (“Tennisarm”, “Golferellenbogen”)
  • Nervenkompressionssyndrom in der Ellenbeuge mit Neurolyse des N. medianus und/oder N. radialis
  • Ulnarisrinnensyndroms mit Neueinbettung des Nervens
  • Schleimbeutelentfernung Ellenhakenspitze, bei Bedarf mit Resektion einer Exostose
  • Metallentfernungen an Ober- und Unterarm

Operationen an der Hand

  • Tendovaginitis stenosans Langfinger und Daumen (Ringbandspaltung)
  • Tendovaginitis adhäsiva der Fingerbeuger
  • Tendovaginits de Quervain mit Spaltung des 1. Strecksehnenfaches
  • Überbeine (Ganglien) oder Geschwülste an Handgelenk und Fingergelenken
  • Carpaltunnel- oder Loge de Gyon-Syndrom
  • Dupuytren‘sche Kontraktur, auch bei Rezidiven
  • Entfernung Os trapezium und Aufhängeplastik bei Daumensattelgelenks-Verschleiß (Rhizarthrose)
  • Erkrankungen der Nägel (Einwachsen, Entzündungen, Verdickungen)
  • Knöcherne Verletzungen